Darja Benert
Kurzvita
2019 M.A. Kulturen und Literaturen Mittel- und Osteuropas, Humboldt-Universität zu Berlin
2016 B.A. Slawische Sprachen und Literaturen, Germanistische Linguistik, Humboldt-Universität zu Berlin
2016 Auslandssemester am University College London, Großbritannien
Publikationen
Aufsätze
Poetik der Naivität bei Viktor Krotov. Die kleine Form in der Metamoderne, in: Epigramm – Haiku – Kurzgedicht. Kleine Formen in der Lyrik Mittel- und Osteuropas, hg. von Christine Gölz, Alfrun Kliems und Birgit Krehl, Köln/Weimar/Wien 2021, 231-248. Abrufbar unter: https://www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/themen-entdecken/literatur-sprach-und-kulturwissenschaften/sprach-und-literaturwissenschaften/literaturwissenschaft-komparatistik/49129/haiku-epigramm-kurzgedicht?c=1793
Kontakt
E-Mail: darja.benert[at]hu-berlin.de
Zwischen analogen und digitalen Welten: Strategien einer Poetik der Naivität in kleinen Formen
Das Dissertationsprojekt rückt sechs digitale kleine Formen moderner russischsprachiger Autoren in den Fokus: Hokkus, Kurzmärchen, Aphorismen sowie Tanketka, Pirožok und Porošok. Als Grenzgänger zwischen Internetkunst und gedruckter Literatur sind sie Produkte einer literarischen Praxis, die auf Popularität, leichte Zugänglichkeit und massenhafte Herstellung sowie auf die Entgrenzung von Produktion und Rezeption zielt. Das Projekt folgt der Hypothese, dass in den ausgewählten kleinen Formen aufgrund ihrer formalen Reduktion und Unterkomplexität im Sinne eines literarischen Primitivismus eine medieninduzierte Poetik der Naivität strategisch eingesetzt wird und sich in Verfahren textueller Verkleinerung niederschlägt. Ihre regionale Spezifik wird im Hinblick auf die historischen Bezüge der russischen Internetliteratur zur literarischen Praxis des sowjetischen Samizdat und die Ästhetisierung selbstgemachter, unkontrollierter Formate sowie die Umgehung von konventionellen Verlagsstrukturen und Zensur untersucht.
Between analog and digital worlds: Strategies of a Poetics of Naivety in Small Forms.
This dissertation project focuses on six digital small forms used by modern Russian-language authors: hokkus, short tales, aphorisms, as well as tanketka, pirožok, and porošok. As forms that cross borders between Internet art and printed literature, they are products of a literary practice that seeks popularity, easy accessibility, and mass production, as well as the dissolution of boundaries between production and reception. The project demonstrates how the formal reduction and self-conscious primitivism of these forms leads authors to strategically deploy a poetics of naivety in their writing. It also examines the regional and historical specificity of these forms in relation to Russian Internet literature, the literary practice of Soviet samizdat, the aestheticization of self-made, uncontrolled formats, and the circumvention of conventional publishing structures and censorship.