Literatur- und Wissensgeschichte kleiner Formen

DFG-Graduiertenkolleg 2190

Ana María Orjuela-Acosta

Ana María Orjuela-Acosta

F4 B&w

Minificción: Die Entwicklung eines Genres

Mein Dissertationsprojekt untersucht die Minificción als literarische Gattung, die in der spanischen Sprache entstanden ist und sich dort entwickelt hat, aus historischer und kultureller Sicht. Es geht vor allem darum, all die Aspekte zu untersuchen, die in diesen Prozess eingegriffen haben, und wie unterschiedlich sie in Lateinamerika und auf der Iberischen Halbinsel waren. Auf diese Weise konzentriere ich mich auf die Dynamik der Entstehung, der Produktion und der Verbreitung und darauf, wie diese erklären oder zumindest aufzeigen kann, wie und warum die Minifiktion eine literarische Gattung ist, die in der spanischen Sprache auf eine andere Weise entstanden ist und sich entwickelt hat als die Kurzliteratur in anderen Sprachen. Um dieses Ziel zu erreichen, plane ich eine Analyse unter vier grundlegenden Aspekten:

  • erstens die Untersuchung eines Korpus (das historische und systematische Vorhandensein entsprechender Werke im Laufe der Zeit),
  • zweitens die Analyse signifikanter Mechanismen in diesen Schöpfungen (ihre strukturellen und semantischen Mechanismen sowie ihre Abgrenzung von anderen Erzählungen),
  • drittes die Untersuchung ihrer Rezeption (die Veränderung der Erzählparadigmen und die Entflechtung der Handlung als Element, das die narrative Intelligenz – und Interpretation – des Lesers erfordert),
  • und schließlich die Analyse des Wandels der Dynamik der Produktion, des Vertriebs und des Konsums von Literatur, des Publikums und der Veränderung der Beziehung zwischen Autor und Leser, die durch die Minificción hervorgerufen wird.

 

Minificción: The making of a genre

My dissertation project proposes a study of minificción as a literary genre born and developed in the Spanish language, from a historical and cultural perspective. The main aim is to analyse all the aspects that have intervened in this process and how different they have been in Latin America and the Iberian Peninsula. In this way, I focus on the dynamics of creation, production and distribution, and how these can explain or, at least, expose how and why minificción is a literary genre that has emerged and developed in a different way in the Spanish language than short literature in others languages. In order to achieve this objective, I propose an analysis based on four basic aspects:

  • The study of a corpus (the historical and systematic presence of this type of creation over time);
  • secondly, the analysis of the significant mechanisms of these creations (their structural and semantic mechanisms as well as their differentiation from other narratives);
  • thirdly, the study of their reception (the modification of narrative paradigms and the disarticulation of the plot as an element that demands the narrative intelligence – and interpretation – of the reader);
  • finally, the analysis of the transformation of the dynamics of production, distribution and consumption of literature, of its audiences and the change in the author-reader relationship brought about by minificción.

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