Elisabeth Rudolph
Kurzvita
2019/20 DAAD-Sprachassistenz Universität Salamanca (Spanien)
2019 M.A. Romanische Kulturen, Humboldt-Universität zu Berlin
2017/18 Goethe-Institut Karaganda (Kasachstan)
2015 B.A. Philosophie / Spanische Philologie, Universität Potsdam
seit 2014 Mitarbeit im Herausgeberkollegium der Arbeitsstelle Grimm-Briefwechsel
2010/11 Universität Santiago de Compostela (Spanien)
Publikationen
Versuch und Irrtum. Über die Register der Irrung in den Destillierbüchern Hieronymus Brunschwigs, in: Gutenberg Jahrbuch 97 (2022), S. 47-62.
Vorträge
Versuch und Irrtum – Über das ‚Register der Irrung‘ in den Destillierbüchern Hieronymus Brunschwigs. Workshop „Norm und Abweichung im Buchdruck des 15. Jhs.“ an der Universität Heidelberg, 30.09.2021.
Errata Lists as a Means of Changing Written Knowledge. Workshop „The Emergence and Organization of Memory through Paratexts“ an der Universität Zürich, 10.01.2020.
Der Leser in der Korrekturschleife: Frühe Entwicklungen von Druckfehlerlisten im wissensgeschichtlichen Kontext
Das Projekt untersucht den Umgang mit Druckfehlern vor dem Hintergrund des medienhistorischen Paradigmenwechsels in der Inkunabelzeit. Während Manuskripte nur ein kleines, gelehrtes Publikum erreichen konnten, verbreiteten sich Wiegendrucke innerhalb kurzer Zeit unter einer weitaus größeren und weniger erfahrenen Leserschaft. Umso gravierendere Folgen konnten sinnentstellende Druckfehler haben, die etwa aus einem Heilkraut ein Gift, aus einem Eheversprechen einen Ehebruch oder aus Jesus Judas machten. So sind Erratalisten als Texte zu lesen, in denen ein letzter Versuch unternommen wird, fachliche Inhalte zu moderieren und Ordnung zu schaffen. Betrachtet man alternative Möglichkeiten der Textkorrektur, etwa erneutes Setzen einzelner Bogen, Abkratzen und Überschreiben bzw. Überkleben einzelner Wörter, dann bestätigt sich die Annahme, dass die Beifügung eines Erratablattes nicht zuletzt ökonomischen Überlegungen unterliegt. Das Projekt betrachtet anhand dieser und weiterer Aspekte das mit der Inkunabelzeit aufkommende Genre der Druckfehlerliste im deutschsprachigen Raum.
The Reader as Corrector – Early Errata Lists in the Context of the History of Knowledge
This project explores the treatment of printing errors in relation to paradigmatic changes in media history that occurred during the incunabula period. While manuscripts were only meant to reach a small and erudite audience, printed copies circulated more rapidly among a much broader readership. For these less experienced readers, the consequences of misprints that corrupted the meaning of a word became all the more serious—if, for example, misprints turned a medicinal herb into a poison, a marriage vow into adultery, or Jesus into Judas. Errata lists thus represent a last attempt to mediate a book’s content and to re-establish the author’s intention. In contrast to alternative options of text correction, such as re-setting individual sheets, scratching off and overwriting or pasting over individual words, the inclusion of an errata sheet in each copy of an edition is one of the most economic solutions. Taking both textual and material aspects of book production into account, this project examines the genre of the errata list, which emerged during the incunabula period, focusing on examples from German-speaking countries.