Gesche Mirjam Beyer

Kurzvita
2021-2022 Projektmitarbeiterin im Bildungscampus, Universität Potsdam
seit 2016 Honorardozentin in der politischen und kulturellen Bildung (Träger: Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Berlin, Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus u. a.)
2020 M.A. Europäische Literaturen, Humboldt-Universität zu Berlin
2015 B.A. Theater- und Politikwissenschaft, Freie Universität Berlin
Publikationen
Audiobeiträge
„Kriegstagebücher sind Sammelformen des Kleinen, die den Krieg fassbar machen sollen.“ Interview mit Marie Czarnikow, in: microform. Der Podcast des Graduiertenkollegs Literatur- und Wissensgeschichte kleiner Formen, Berlin 2024, abrufbar unter: www.kleine-formen.de/interview-mit-marie-czarnikow.
Vorträge
Getting closer? Remediated forms of Holocaust commemoration in the Instagram project @eva.stories, Tagung „Small Forms in Circulation: Infrastructures, Practices, Publics“,
Humboldt Universität zu Berlin, November 2024.
„[…] to the depth of her soul.“ Authentizitätsfiktionen im Instagram-Projekt @eva.stories, Workshop „Fake History? Unsichere Vergangenheitsrekonstruktionen auf Social Media“, Philipps-Universität Marburg, November 2024.
Instamemories als Akteure im kollektiven Erinnern. Eine literatur- und medienkulturwissenschaftliche Analyse der Instagram-Projekte Eva Stories und Ich bin Sophie Scholl, Forschungskolloquium am Zentrum für Antisemitismusforschung, Technische Universität Berlin, November 2024.
Lehre / organisierte Workshops & Konferenzen
Workshops/Konferenzen
28.-30.11.2024: Small Forms in Circulation: Infrastructures, Practices, Publics,
Humboldt Universität zu Berlin.
Kontakt
E-Mail: gesche.mirjam.beyer[at]hu-berlin.de
Instamemories als Akteure im kollektiven Erinnern. Eine literatur- und medienkulturwissenschaftliche Analyse der Instagram-Projekte Eva Stories und Ich bin Sophie Scholl
(Trans-)nationale Kulturen der Erinnerung an den Holocaust und die NS-Zeit befinden sich derzeit im Wandel: Mit dem Tod der letzten Zeitzeug:innen reißt die lebendige Verbindung zur Vergangenheit ab. Gleichzeitig scheint Geschichte in der digital vernetzten Gesellschaft präsenter denn je zu sein. Ein Beispiel dafür ist das ‚Reenactment‘ historischer Personen auf Instagram, durch welches diese in den audiovisuellen und für das Smartphone zugeschnittenen Kleinformaten der Plattform ‚greifbar‘ gemacht werden. Zuletzt haben die Instagram-Projekte @eva.stories und @ichbinsophiescholl für Aufsehen gesorgt und Begeisterung ebenso wie Empörung ausgelöst. In meinem Promotionsvorhaben untersuche ich diese Projekte aus einer medienkulturwissenschaftlichen Perspektive. Dabei nehme ich sie zum einen als genuin neue Praxis in den Blick, die den grundlegenden Wandel von Erinnerungskulturen durch digitale Vernetzungstechniken markiert. Zugleich analysiere ich ihre Verknüpfung mit etablierten (trans-)nationalen erinnerungskulturellen Diskursen, Narrativen und Praktiken. Auf dieser Grundlage wird gezeigt, wie die Kleinformate der Projekte in den sozialen Medien zirkulieren und welche Agency sie bei der Konstituierung kollektiver Erinnerung entfalten.
Instagram formats as actors within collective memory. A literary and media-cultural analysis of the projects Eva Stories and I am Sophie Scholl
(Trans)national memory cultures of the Holocaust and the Nazi era find themselves in a moment of change: As the last witnesses die, the living connection to the past is severed. At the same time, in today’s digitally connected society, history seems to be more present than ever. For instance, the use of Instagram to ‚reenact‘ historical figures makes the past appear tangible thanks to the platform’s small audiovisual formats designed for mobile use. Recently, the Instagram projects @eva.stories and @ichbinsophiescholl have received widespread attention and sparked both enthusiasm and controversy. In my dissertation project, I investigate these projects from a media culture studies perspective. On the one hand, I examine the projects as instances of a genuinely new practice that marks how digital networking techniques have fundamentally transformed memory cultures. At the same time, I analyze their connection to established (trans)national discourses, narratives and practices. On this basis, I will show how the small formats of the projects circulate on social media and what agency they develop in the constitution of collective memory.