Gesche Mirjam Beyer

Gesche Mirjam Beyer

Kurzvita

2021-2022 Projektmitarbeiterin im Bildungscampus, Universität Potsdam

seit 2016 Honorardozentin in der politischen und kulturellen Bildung (Träger: Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Berlin, Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus u. a.)

2020 M.A. Europäische Literaturen, Humboldt-Universität zu Berlin

2015 B.A. Theater- und Politikwissenschaft, Freie Universität Berlin

Publikationen

Audiobeiträge

„Kriegstagebücher sind Sammelformen des Kleinen, die den Krieg fassbar machen sollen.“ Interview mit Marie Czarnikow, in: microform. Der Podcast des Graduiertenkollegs Literatur- und Wissensgeschichte kleiner Formen, Berlin 2024, abrufbar unter: www.kleine-formen.de/interview-mit-marie-czarnikow.

Kontakt

E-Mail: gesche.mirjam.beyer[at]hu-berlin.de

Instamemories als Akteure im kollektiven Erinnern. Eine literatur- und medienkulturwissenschaftliche Analyse der Instagram-Projekte Eva Stories und Ich bin Sophie Scholl

Die zunehmende Bedeutung sozialer Medien für erinnerungskulturelle Praktiken zeigt sich am Beispiel der Projekte Eva Stories und Ich bin Sophie Scholl. Darin werden unter Rückgriff auf Tagebucheinträge und andere Dokumente die fiktionalisierten Erfahrungen historischer Personen im Instagramformat vergegenwärtigt. Die Projekte erzielten eine immense Reichweite und lösten Kontroversen aus. Zur Debatte stand vor allem die Frage, ob sie neuartige Zugänge zur Geschichte des Holocaust und des Nationalsozialismus eröffnen, oder vielmehr vereinfachte, verfestigte Bilder derselben als authentisch präsentieren. Die Dissertation beschäftigt sich mit dieser Frage aus einer literatur- und medienkulturwissenschaftlichen Perspektive. Dabei wird davon ausgegangen, dass eine Annäherung an Geschichte (als unabgeschlossene) vor allem von Darstellungen begünstigt wird, die ihren Konstruktionscharakter offenlegen und klassische Erzählmuster aufbrechen. Den plattformspezifischen Kleinformaten wohnen dazu besondere Möglichkeiten und Grenzen inne. Auf dieser Grundlage werden die Projekte (medien-)geschichtlich im Feld erinnerungskultureller Praktiken verortet. Die Analyse ihrer ästhetischen und narrativen Verfahren wird ergänzt um die Einordnung ihrer Rezeption im Spannungsfeld von Identifikation und reflektierender Distanznahme.

Instagram formats as actors within collective memory. A literary and media-cultural analysis of the projects Eva Stories and I am Sophie Scholl

The increasing importance of social media for cultural memory practices is illustrated by the projects Eva Stories and Ich bin Sophie Scholl. Drawing on diary entries and other documents, they present the fictionalized experiences of historical figures in the format of Instagram. Both projects gained wide attention and provoked controversies. The focal question was whether they provide novel approaches to the history of the Holocaust and National Socialism, or rather simplify it and close it off in seemingly authentic images. The dissertation takes up this question from the perspective of literary and cultural media studies. Its initial thesis is that an approach to history (as an ongoing process) requires representations that reveal their character as constructs and disrupt classical narrative patterns. The platform-specific small formats and communication tools provide particular possibilities and constraints for such representations. On this basis the projects will be located in the field of media history and cultural memory practices. The main focus of the dissertation lies on the analysis of the project’s aesthetic and narrative strategies to fictionalize historical experiences. This is complemented by a classification of the different ways of user engagement with these experiences between identification and self-reflexive distancing.

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