Marie Czarnikow

Marie Czarnikow

Kurzvita

seit 2020 wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Stiftung Deutsches Historisches Museum Berlin (Ausstellungsprojekt „Staatsbürgerschaften. Kämpfe um politische Zugehörigkeit in Frankreich, Deutschland und Polen im 19. und 20. Jahrhundert“)

2017-2020 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Graduiertenkolleg Literatur- und Wissensgeschichte kleiner Formen, Redakteurin des Podcasts microform

2016-2017 wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Juniorprofessur Europäische Medienkultur,  Bauhaus-Universität Weimar

2015 M.A. Kulturwissenschaftliche Medienforschung (mit Auszeichnung), Bauhaus-Universität Weimar

2013-2014 European Studies, Jagiellonen-Universität Krakau

2012 B.A. Europäische Medienkultur, Bauhaus-Universität Weimar

2012 Licence Information-Communication, Université Lumière Lyon 2

Publikationen

Monografien

Diaristik im Ersten Weltkrieg. Zwischen Alltagspragmatik und Privathistoriographie. Berlin/Boston: De Gruyter 2022.

Aufsätze

Umpragmatisierung durch Verkleinerung. Die Genese des Kriegstagebuchs zu dem Weltkriege 1914, in: Verkleinerung. Epistemologie und Literaturgeschichte kleiner Formen, hg. von Maren Jäger, Ethel Matala de Mazza und Joseph Vogl, Berlin/Boston 2021, 141–156. DOI: https://doi.org/10.1515/ 9783110612394

„Nun will ich eben eine Zeitungsmeldung hier verewigen.“ Kriegstagebücher als Sammelformen disparater Kriegserfahrungen, in: Zwischen Dokument und Fiktion – Kriegserfahrungen und literarische Formen im 20. Jahrhundert, hg. von Matthias Aumüller, Carolin Reimann und Johanna Wildenauer im Auftrag der Hans-Fallada-Gesellschaft e.V. Carwitz, Berlin 2021 (= Hans-Fallada-Jahrbuch Nr. 8), 112-136.

Audiobeiträge

[mit Steffen Bodenmiller und Florenz Gilly] Wie man einen geplatzten Granatapfel wieder zusammensetzt [Bericht zur Tagung „kleiner werden. Verfahren und Techniken der Ökonomisierung kleiner Formen“, 28.-31. Januar 2019, Humboldt-Universität zu Berlin], in: microform. Der Podcast des Graduiertenkollegs „Literatur- und Wissensgeschichte kleiner Formen“, abrufbar unter: www.kleine-formen.de/granatapfel, Berlin 2019.

Interview mit Lothar Müller, in: microform. Der Podcast des Graduiertenkollegs „Literatur- und Wissensgeschichte kleiner Formen“, abrufbar unter: www.kleine-formen.de/interview-mit-lothar-mueller, Berlin 2019.

Interview mit Anke te Heesen, in: microform. Der Podcast des Graduiertenkollegs „Literatur- und Wissensgeschichte kleiner Formen“, abrufbar unter: www.kleine-formen.de/interview-mit-anke-te-heesen, Berlin 2018.

[mit Jasper Schagerl, Stephan Strunz und Noah Willumsen], Reformationen revolutionären Wissens 1517–1917, in: microform. Der Podcast des Graduiertenkollegs „Literatur- und Wissensgeschich­te kleiner Formen“, abrufbar unter www.kleine-formen.de/feature-reformationen-revolutionaeren-wissens-1517-1917/, Berlin 2018.

Tagebuch, in: Enzyklopädie der kleinen Formen [Audio-Enzyklopädie des Podcasts microform], abrufbar unter: www.kleine-formen.de/enzyklopaedie-tagebuch, Berlin 2018.

Kleines Tagebuch – Großer Krieg. Diaristik im Ersten Weltkrieg zwischen Alltagspragmatik und Privathistoriographie

Im Zentrum der Studie stehen die mit der Schreib- und Sammelkonjunktur des Ersten Weltkriegs einhergehenden diaristischen Praktiken und Formen. Diese untersuche ich anhand von größtenteils unveröffentlichten Tagebüchern von Kindern, Zivilistinnen und Soldaten auf typischen Schauplätzen des Schreibens – zwischen Schützengraben und Hinterland, in der Kriegsschule oder unter deutscher Besatzung in Frankreich. Die praxeologischen Analysen rücken die individuellen Gebrauchsroutinen ins Zentrum und verorten die Funktion der diaristischen Praxis zwischen den Polen der Alltagspragmatik und Privathistoriographie. Dabei zeige ich, wie das Führen eines Kriegstagebuchs über Verfahren der Verkleinerung – seien es kurze Notate im Feld oder Zeitungsausschnitte in der Heimat – versucht, den überwältigenden Krieg erfahr- und handhabbar zu machen. Die dabei entstehenden Tagebuchgeschichten des Krieges zeichnen sich durch ein Spannungsverhältnis aus Aktualitätsbewältigung und einer frühen Form der Zeitzeugenschaft aus; ihre Ereignisdramaturgien des Ersten Weltkriegs stellen unserem entfernten Blick auf den Krieg eine kleine Zeitgeschichte aus der Nahsicht entgegen.

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